Felice`s Schizophrenie Storry

Das ist ganz kurz gefasst meine Schizophrenie Storry.

Der Anfang

Ich fange mal im Jahr 2003 an wo ich in der Sommer RS in Winterthur war und das komische Gefühl hatte, dass alle etwas wussten, was Sie mir aber nicht sagen wollten. Es war aber noch ein sehr untergründiges Gefühl, also nicht im Vordergrund. Daraus resultierte bei mir ein auch untergründiges Gefühl, dass ich was spezielles sei und alle anderen an diesem kleinen RS-Standort auch (4 Züge am Standort Winterthur). Einmal hatte ich auch schon das Gefühl über Gedanken kommunizieren zu können, ich verdrängte das aber später wieder und so habe ich e später einfach vergessen.

Es wird schlimmer

Nach der RS wo mir ein Kreuzbandriss Diagnostiziert wurde, wurde ich operiert. Während der Genesung von der Operation habe ich nach einem neuen Job gesucht. Die Lehre als Polymechaniker (Fachrichtung Konstruktion) hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen. Danach habe ich nach einem kurzem Einsatz als Temporär in einem Ing. Büro als Konstrukteur angefangen, wo ich mich am Anfang richtig auf die Arbeit gestürzt habe und jeden Tag was neues lernen konnte. Während dieser Zeit im Ing. Büro, wo ich ein Jahr wahr, habe ich mich immer mehr von Bekannten zurückgezogen und nur noch gearbeitet und sonst nicht viel unternommen. Nach so einem Jahr habe ich nicht mehr weiter gewusst und mich von allen verarscht gefühlt. Ich dachte die ganze Welt wüsste über meine Telepathischen Fähigkeiten bescheid und mir würde nichts gesagt. Darum bin ich eines Tages einfach unangemeldet nicht zur Arbeit erschienen, worauf ich sofort Fristlos entlassen wurde. Ich nehme mal an, da die Projekte ausgelaufen waren, waren Sie ganz froh mich los zu sein. Mich störte das aber nicht weiter und ich chillte dann einfach vollzeit zu Hause rum.

Eskalation

Da mir das zu Hause Rummliegen nicht gut tat, habe ich mich voll den Schizophrenen Gedanken hingegeben. Schlussendlich dachte ich, ich wäre ausgewählt worden und sei zum neuen König aller Telepathen erwählt. Die fremden Gedanken hielten mich immer mehr vom Schlafen ab, was meinen Zustand nur noch verschlimmerte. Ich wahr immer wach nur nie richtig. Ganz wie im Film Fight-Club bin ich dann in meinen Gedanken in eine andere Rolle geschlüpft und habe mein alter Versager Ego vertümmeln lassen. Ich habe gar nichts mehr unternommen, da mir Menschenmengen immer ein ungutes Gefühl gegeben haben. Mit meinen Eltern und meinem Bruder habe ich nur noch selten und sehr aufgeregt gesprochen, bis Sie mich schliesslich dazu gedrängt haben in die Psychiatrie zu gehen.

Psychiatrie:

In der Psychiatrie bekam ich am Anfang ein hochdosiertes typisches Antipsychotika, was mich total müde machte. Ich glaube ich habe die erste Woche nur geschlafen, erinnern kann ich mich an diese Zeit nicht mehr. Danach waren die Stimmen zwar weg, aber ich fühlte mich total schlapp. Nach ca. 1 Monat wurde ich auf Zyprexa umgestellt, ich war danach deutlich Fitter und konnte wieder mehr unternehmen. nach ca. 3 Monaten wurde ich entlassen und suchte mir gegen den Rat der Ärzte eine neue Stelle. Die Ärzte wollten, dass ich in eine Tagesklinik gehe, was vermutlich zur IV geführt hätte. Die Jobsuche war nach kurzer Zeit erfolgreich und ich Arbeitete 2 Jahre bei der Firma. Es war keine sehr anspruchsvolle Arbeit, aber es lenkte mich am Anfang gut von meinen Gedanken ab.

Leben mit der Schizophrenie

Ich bin immer noch am Arbeiten, jetzt mache ich auch wieder anspruchsvollere Arbeiten. Zwar bin ich zwischendurch nicht voll Leistungsfähig, weil mich meine Gedanken zu sehr ablenken, aber es läuft ganz gut. Ich hoffe noch lange (wenn möglich bis zur Rente in ca. 40 Jahren) selbständig zu leben. Ich versuche es heute mehr so zu nehmen wie es ist. Es bringt mir ja nichts mich über mein Schiksal zu beklagen. Ich denke alles in allem geht es mir ganz gut und das soll auch so bleiben. Medikamente muss ich zwar noch immer nehmen (Amisulprid; Solian), aber diese beeinträchtigen mich nicht allzu stark. Es nervt zwar schon als Schizophren abgestempelt zu werden, aber man muss es ja auch nicht jedem auf die Nase binden.

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3 Kommentare

  1. Lieber Felix
    Einfach super was Du machst! Viel Glauben, Liebe und Hoffnung wünsche ich Dir!
    Schon alles nach Ursachen, Alternativen und natürliche Möglichkeiten überprüft und abgewogen? Sonst E-Mail einfach. Alles Gute und Herzliche Grüsse!

  2. Danke für die Erzählung echt sehr mutig.
    Die Krankheit habe ich diese Woche durch meine Schwester erfahren.
    Sie ist im Klinik seit 3 Wochen.Erst wurde Panikatake und angstzustände gesagt und jetzt Schizophrenie ähnlich wie bei dir.Sie kann es nicht so offen erzählen wie du.Ich weiss nicht wie ich das mit ihr machen soll,einmal will Sie ins Klinik,nächsten Tag kommt Sie einfach ohne entlassen zu mir.,und aufeinmal will Sie zuruck.Nächste Tage zu ihre Mama nachhause.ich weiss nicht ob das mit der Krankheit zu tun hat.Danke.

    1. Hallo Ali

      Am Anfang hatte ich auch mühe mit anderen Personen über meine Gefühle und Eindrücke zu sprechen, es kann gut sein, dass sich deine Schwester nach einer Weile öffnet und mehr über sich preisgibt…..Ich wünsche Dir und deiner Familie viel Kraft beim Umgang mit der Schizophrenie deiner Schwester, und hoffe, dass Sie bald wieder Gesund wird.

      Liebe Grüsse Felix

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